
Da die Modellflug-Saison ja nun definitiv vorbei ist, finde ich mal wieder Zeit, ein kleines Arduino Projekt online zu stellen. Heute berichte ich darüber, wie man ein Lipo-Ladegerät (TURNIGY AccuCell 6 oder baugleich) – nach leichter Modifikation – über Arduino mit dem Computer verbinden kann, um eine Lade-Überwachung mit LogView zu erhalten.
Anleitungen zur Modifikation des Laders findet man zwar im Internet, dort wird aber oft ein FTDI-Adapter verbaut. Wer so wie ich, immer mal ein freies Arduino-Board herum liegen hat, kann mit Hilfe dieses Artikels, eines Lötkolbens und ein paar Kabeln eine Lade-Überwachung erhalten.
Die Modifikation des Ladegeräts:
Zur Kommunikation mit dem PC wird der vorhandene Anschluss für den externen Temperaturfühler umgelötet. Dieser kann anschließend nicht mehr verwendet werden (es sei denn die Änderung wird rückgängig gemacht).
Außerdem muss im Setup des Ladegeräts die Einstellung „USB/Temp Select“ auf „USB Enable“ gestellt werden!
Nun muss das teure Stück zerlegt werden. Dazu einfach die seitlichen Schrauben entfernen und die Platine vorsichtig heraus nehmen (Achtung Wärmeleitpads auf der Unterseite!).
Ist der Lötkolben vorgewärmt, wird eine kleine Brücke einlöten:
Nach diesem Arbeitsschritt kann die Platine wieder eingesetzt und das Gehäuse geschlossen werden.
Was folgt ist die Verbindung mit dem, am PC angeschlossenen, Arduino-Board. Dazu eine zweipolige Buchsenleiste (oder Servokabel) in das Ladegerät einstecken und diese mit dem Arduino verbinden:
Erklärung der Anschlüsse (Ladegerät wie oben im Bild liegend):
Turnigy links = GND -> an Arduino „GND“
Turnigy mitte = Tx des Ladegeräts -> an Arduino „0“ (Rx)
Turnigy rechts = nicht angeschlossen
Außerdem im Bild oben zu sehen ist, dass ich das Arduino-Board mit einer Brücke von „Reset“ nach „GND“ quasi abgeschaltet habe. Der enthaltene ATMEGA-Chip kann somit nicht booten. Genutzt wird „nur“ der auf dem Board enthaltene FTDI-Chip zur Kommunikation mit dem PC (Ladegerät sendet Daten an LogView).
Jetzt sind wir fast am Ziel. Nach erfolgter Installation von LogView starten wir das Programm und nehmen folgende Einstellungen vor:
Bei „Gerät“ wählen wir das baugleiche „IMAX B6“ Ladegerät. Der Anschlussport kann natürlich abweichen. Je nach dem, welchen Com-Port das Arduino-Board hat. Wird nun ein Lade- / Storage- oder Entlade-Vorgang gestartet, hat mein eine Live-Überwachung von Spannung, Strom, Ladung, Leistung, Energie sowie (falls gewünscht) ein Blick auf die einzelnen Zellen des Akkus. Das Diagramm sowie alle Daten (in Form einer Tabelle) können anschließend als Datensatz gespeichert werden.